Im vorherigen Kapitel hast du erfahren, was Lateral Reading ist. In diesem Kapitel wird dir Vertical Reading vorgestellt und die Unterschiede zwischen den beiden Methoden werden erläutert.

Was ist das Vertical Reading?

Angenommen eine Person recherchiert im Internet, um nach einer bestimmten Information zu suchen, und findet ein passendes Dokument zum Thema. Die Person verlässt sich jedoch nur auf dieses selbst, um zu bestimmen, ob die gefundene Information zuverlässig, gültig und richtig ist. Das Problem dabei liegt darin, dass sie lediglich auf offensichtliche Anzeichen achtet, wie Logos, Referenzen, die Website-Domain und die Über-uns-Seite, um zu überprüfen, ob es sich um eine seriöse Quelle handelt. Ein Indiz für die Seriosität wäre zum Beispiel, ob der Autor oder die Autorin tatsächlich ein Experten oder eine Expertin auf einem bestimmten Themengebiet ist (vgl. Starke 2020).

Also worin liegt der Unterschied zwischen Lateral Reading und Vertical Reading?

Im Gegensatz zum Lateral Reading ist Vertical Reading eine oberflächliche Methode, in der die Glaubwürdigkeit einer Quelle nur mithilfe dieser selbst abgewogen wird. Es kommt nicht zu einer tiefgründigen Auseinandersetzung mit jener und dies kann schneller dazu führen, dass sie fälschlicherweise als glaubwürdig eingestuft wird. Beim Lateral Reading hingegen werden mehrere Quellen gelesen, um umfassendere Informationen zu erhalten und diese werden dabei auf Richtigkeit überprüft. Dadurch wird eine eingehende Analyse zahlreicher Texte ermöglicht (vgl. Starke 2020).

Im folgenden Video wird der Unterschied zwischen den beiden Ansätzen anhand eines Beispiels noch einmal illustriert:

(Kennedy 2020)

(Kennedy 2020)

<aside> 💡 Reflexionsaufgabe Denke zurück an deine früheren Recherchen: Wie bist du dabei vorgegangen? Würdest du dein Vorgehen eher dem Lateral Reading oder dem Vertical Reading zuordnen?

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Lektion 1: Was ist der Lateral Reading Ansatz? / Lektion 3: Exkurs zur CRAAP-Methode